The Well - Pagan Science (CD/LP)
The Well - Pagan Science (CD/LP)
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Der beeindruckende Kern von Pagan Science, dem zweiten Album des Austin-Trios The Well, ist, dass es eine Vielfalt seiner selbst ist. Vom dualen männlichen/weiblichen Gesang der Band bis hin zu ihren transzendent zeitlosen Klängen und gelehrten lyrischen Themen ist Pagan Science in seiner Komplexität und Klarheit zugleich kristallin.
The Well bewegen sich auf einer faszinierenden Linie zwischen authentischem Doom/Heavy-Psych der frühen 70er Jahre und der ausgefransteren Verrücktheit der legendären Noise-Rock-Szene ihrer Heimatstadt, während sie auch Schattierungen von Kammerchor-Gesang, okkultem Rock und dunklem Folk miteinander verbinden.
Klanglich macht Pagan Science dort weiter, wo The Well – Bassistin/Sängerin Lisa Alley, Gitarrist/Sänger Ian Graham und Schlagzeuger Jason Sullivan – mit ihrem weithin gefeierten RidingEasy-Debüt Samsara aus dem Jahr 2014 aufgehört hat. Hier wird der schwere Psych- und Proto-Metal-Sound der Band immer umfangreicher, konzentriert sich jedoch mehr auf Hooks und ihre Texte werden konzeptionell komplexer. Ein roter Faden durch die introspektiven Texte des Albums ist die Vorstellung, dass die Welt außerhalb des eigenen Geistes auch eine Schöpfung und Widerspiegelung der inneren Welt dieses Geistes ist. Und so wie der Sound der Band eine Sache ist (unbestreitbar hart) und gleichzeitig eine andere (dunkler Folk, Blues ... es gibt sogar ein Cover von Crosby, Stills & Nash, „Guinnevere“), ist es diese Vielfältigkeit, die Pagan Science so faszinierend macht aufzeichnen.
„Pagan Science“ wurde 2016 mit dem Produzenten/Ingenieur Chico Jones im Micro Mega Studio aufgenommen. Jones hat bereits 2013 zusammen mit dem Produzenten Mark Deutrom [Melvins, Sunn0)))] das Debütalbum der Band „Samsara“ entwickelt Nr. 1-Debütalbum 2014 von The Obelisk und in der Presse viel gelobt. Ebenso haben die intensiven – manche sagen sogar „besessenen“ – Live-Auftritte der Band 2015 und 2016 besondere Auftritte beim Levitation Fest in Austin sowie Tourneen mit Kadavar, All Them Witches, Black Tusk und anderen eingebracht.
Das Album beginnt mit einer geloopten Gesangsharmonie, die bei „Black Eyed Gods“ ein schlängelndes Gitarrenriff und donnerndes Schlagzeug auslöst, wobei die beiden Sänger der Band durchgehend im Einklang singen wie byzantinische Mönche. „Skybound“ beginnt mit einem schnellen, aufgewühlten Riff, bei dem der Gesang starke Verzögerungen und Hall durchläuft, bis das Schlagzeug kurz aussetzt. In der Halbzeit wird der Song dann zu einem massiven psychedelischen Pochen, während der Gesang sich über dem Geschehen weiterschleift. „A Pilgrimage“ nimmt einen langsameren Groove an, der durch pulsierende Congas und eine eintönige, nahöstlich klingende Gitarrenprogression akzentuiert wird. „Byzantine“ beginnt mit mönchsähnlichen Gesängen, anschwellenden Becken und dröhnenden Gitarren, die sich zu hämmernden Toms steigern, bis sich alles in einem gewaltigen Ausbruch vereint. „Choir of the Stars“ baut sich langsam über einer düsteren Basslinie auf, während eine knurrende Slide-Gitarre durchzieht, während im Hintergrund eindringliche Klänge jaulender Kojoten widerhallen. Das Lied endet mit einem schweineähnlichen Gitarrenquietschen, während darunter „Brambles“ beginnt. Sirupartige Gitarren verschmelzen mit Alleys und Grahams Unisono-Gesang zu einem sich langsam aufbauenden monolithischen Klang, der einen paranoiden Gesang beschreibt. Durchweg kanalisiert Pagan Science den aufgeladenen, schnörkellosen Hard-Blues von Blue Cheer und Deep Purple und fügt gleichzeitig mehrere Effektebenen, bezaubernde Vocals und den düsteren Nervenkitzel eines lustigen Spiegelkabinetts hinzu.
Spuren:
01. Schwarzäugige Götter
02. Prognose
03. Himmelsgebunden
04. Eine Pilgerreise
05. Drogen aus der Bank
06. Byzantinisch
07. Eine Nation
08. Chor der Sterne
09. Brombeeren
10. Ich glaube nicht
11. Guinevere (NUR BONUS-TRACK-CD)
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