Brigid Dawson & The Mothers Network – Ballett der Affen
Brigid Dawson & The Mothers Network – Ballett der Affen
VERÖFFENTLICHT AM 26. JUNI 2020
Ganz oben auf unserer Osmose-Liste steht der erste Köcher voller Melodien von Brigid Dawson und ihrem neu gegründeten Mothers Network: weise Warnungen in dunklen Farbtönen, verknotete und hart erkämpfte Fackellieder vom Rande eines turbulenten Meeres, bittersüße Balladen, die zur Verteidigung gesponnen werden gegen bekannte und unbekannte Übel. So schön es aus der Ferne auch erscheinen mag, der durchgängige Quecksilberstreifen des Verlustes sorgt für ein gewichtiges Gleichgewicht zu ihrem Altstil. Wer ihren harmonischen Kontrapunkt aus ihrer Zeit in „Thee Oh Sees“ oder in „OCS“ kennt, weiß, dass sie genauso gut singen kann wie Schlaflieder, aber ihr hier zu sehender Schritt hat einen frischen und glühend schweren Schwung, der uns sehr gefällt.
„Ballet of Apes“ vereint Sitzungen, die sich wie ein Who-is-Who von außerhalb unserer eigenen Burgmauern lesen – in Australien mit Mikey Young (Total Control/Eddy Current Suppression Ring), in San Francisco mit Mike Donovan (ex Sic Alps) und Shayde Sartin (ex Fresh & Onlys/lifetime ringer) und Mike Shoun (ex Oh Sees/Peacers) und in Brooklyn mit den Instrumental-Schwergewichten Sunwatchers – und die Ergebnisse sind faszinierend. Im Mittelpunkt dieses Mahlstroms intoniert, fleht und tröstet unsere Dame, als wäre sie von Kerzenlicht erleuchtet – weiße Magie vielleicht, aber sie trägt den eloxierten Geruch von Blut in sich. Das ist ein aufregend starkes Zeug, das am 22. Mai auf Castle Face erhältlich ist.
SONGVERZEICHNIS
1. Ist die Zeit für neue Inkarnationen?
2. Der Narr
3. Carletta trägt wieder Hüte
4. Wenn mein Tag der alten Frau kommt
5. Ballett der Affen
6. Heartbreak Jazz
7. Trixxx